Oberweser-Gepäckfahrt, 15. - 19.07.2020
Den Steinzeitpaddlern in ihren Einbäumen war es noch vertraut: Die Gepäckfahrt – d.h. mit Zelt und kleinen Töpfchen, Kochern und derlei Gerätschaften und natürlich einem Überlebensproviant durch die Wasseradern der Wildnis zu strolchen … Wiederbelebt wurde dieser Brauch vier Tage lang auf dem Hausfluss des KKM, der Weser.
Um eventuell anfänglichen Schwierigkeiten zuvor zu kommen, wurde das ganze Vergnügen auf vier Tage begrenzt; lediglich ein Hardcore-Man hatte sich zwei Tage zuvor nach Hann.-Münden abgesetzt, um den Weserstein zu küssen und den Paddelgenuss zu verlängern.
Die anderen aber starteten am 16. Juli, nachdem sie die Nacht in Holzminden verbracht hatten. Während kühler und regnerischer 30 km tauschten sie das Lager unter der Brücke (Holzminden) in eines mit trockenem Boden und bester Aussicht in Bodenwerder.
Am 17. war der Himmel zwar bewölkt, doch die Temperaturen waren weitaus angenehmer und ließen in den folgenden 28 km bis Hameln doch manchen Schweißtropfen über die ansonsten trockene Paddlerstirn laufen.
Nach Verabschiedung durch den Rattenfänger und einer warmen Nacht flutschten die 26 km am 18. Juli bis Rinteln nur so runter – wieder spielte das Wetter mit (bewölkt und warm und „dröge“, wie der Norddeutsche sagt).
Die letzte Nacht wurde schon gegen halb sechs beendet; so dass wir, nach trockenem Zeltabbau und gediegenem Frühstück mit Blick auf die Rintener Skyline, uns auf die letzten 40 km freuten. Gegen kurz vor eins konnten wir am 19. Juli dann die Boote wieder ins Bootshaus legen.
In ca. 16 1/4 Paddelstunden haben wir bei gutem Wasserstand ca. 123 km zurückgelegt (bis auf Iron Man Thomas, der hatte 2 Tage und 80 km mehr!) - und zwar bei unterhaltsamer und kurzweiliger Fahrt auf unserer Oberweser, die durch eine wunderschöne Kulturlandschaft mäandert ...
Text und Video: Detfel Hommel