Böhme, 02. - 04.10.2020
Am 1. Oktober-Wochenende fand die letzte diesjährige mehrtägige Wochenendfahrt der KKM-Kanuten statt. Als Standquartier hatten wir uns den sehr paddlerfreundlichen Campingplatz „Böhmeschlucht“ in Fallingbostel-Vierde am Rande der Lüneburger Heide ausgesucht.
Bei trockenem Wetter, angenehmen Temperaturen und gutem Wasserstand wurden mehrere Touren auf unterschiedlichen Flußabschnitten der Böhme befahren. Die Böhme gehört zu den schönsten Kleinflüssen in der Heide-Region mit noch naturbelassenen Ufern und guter Infrastruktur. Entkommen der Hetze des Alltags und weit ab dem Lärm unserer Zeit, konnte man hier wirklich noch einmal zum Abschluss dieses Fahrtenjahres die Seele baumeln lassen.
Nachdem am Sonntagnachmittag die Zelte eingepackt waren, konnte auch jetzt der aufkommende leichte Regen die gute Stimmung nicht mehr trüben. Dieser Kleinfluss gehört beim Kanu-Klub Minden zum festen Veranstaltungsprogramm in jedem Fahrtenjahr.
Auch Böhmeaue ist jetzt Natura-2000-Gebiet
Der Kreistag des Heidekreises verabschiedete in seiner Sitzung am 25. September 2020 eine Schutzverordnung für 70 Kilometer langes Vernetzungsband (Quelle: Wochenspiegel am Donnerstag, 01.10.2020, Walsroder Zeitung)
Zum besseren Verständnis: Natura-2000 ist ein zusammenhängendes Netz von Schutz-gebieten innerhalb der EU, dass seit 1992 nach den Maßgaben der FFH-Richtlinie errichtet wurde. Sein Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume.
Was bedeutet das jetzt für uns Wassersportler:
Die Böhme darf nach wie vor nur vom 16.07. eines jeden Jahres bis zum 28./29.02. des Folgejahres zwischen der Einstiegsstelle in Tetendorf und Mündung in die Aller befahren werden. Aber es gibt noch weitere Einschränkungen: Das Befahren in diesem Zeitraum wird nur möglich sein mit Canadiern, soweit der Wasserstand an dem amtlichen Pegel Brock einen Mindestwasserstand von 1,45 m sowie mit Einer- und Zweier-Kajaks, soweit der Wasserstand an dem amtlichen Pegel Brock einen Mindestwasserstand von 1,40 m nicht unterschreitet.Fazit: Es hätte für uns schlimmer kommen können, nur durch den Einsatz von Landrat und mehreren dem Kanusport und Kanutourismus wohlgesonnenen Personen und Parteien konnte eine für alle akzeptale Lösung erreicht werden.
Text: Friedhelm Kinkelbur
Fotos und Film: Ian Sharp